In einer globalisierten Welt steigen die Notwendigkeit von Orientierung, Selbstverortung und Verhandlung individueller Gruppenzugehörigkeiten, sowie die Anforderungen an selbstbestimmtes Handeln der Individuen. Die Analyse dieser Vergesellschaftungsprozesse unter der Perspektive von Inklusion und Citizenship zeigt zunehmende Handlungsoptionen, Chancen persönlichen und institutionellen Lernens und Möglichkeiten gesteigerter Nachhaltigkeit ebenso wie unausweichliche Spannungsverhältnisse zwischen Inklusion und Exklusion, zermürbende Dilemmata zwischen konkurrierenden normativen Ansprüchen und handlungsblockierende Paradoxien im Gefüge von Vergesellschaftungsprozessen. Die verschiedenen Projekte des interdisziplinären Center for Inclusive Citizenship (CINC) an der Leibniz Universität Hannover widmen sich der Untersuchung dieser Prozesse aus bildungswissenschaftlicher, historischer, politikwissenschaftlicher, sonderpädagogischer, soziologischer und didaktischer Perspektive.
Citizenship, am CINC verstanden als Doppelcharakter von bürgerschaftlichem Status und von bürgerschaftlicher Praxis, steht selbst immer im Spannungsverhältnis von erwünschter oder propagierter Inklusion bei tatsächlich mitproduzierter Exklusion. Citizenship verweist sowohl auf die Mitgliedschaftsstatus wie auf die Mitgliedschaftsrollen in einem Vergesellschaftungsprozess. In Bezug auf Status und Praxis steuert Citizenship jeweils spezifische Konfigurationen von Exklusionen und Inklusionen über verschiedene Vergesellschaftungsprozesse hinweg.
Diese zwei Zugänge werden in den verschiedenen Forschungscluster aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.