Gruppenmitgliedschaften, die einerseits die Identifikation des Einzelnen mit der Gruppe ermöglichen, andererseits aber auch den Einzelnen im Diskurs identifizierbar machen, beinhalten neue Subjektpositionen und Individualisierungsoptionen im Gefüge der Regulation von Vergesellschaftungsprozessen über Vorstellungen wie Sicherheit, Wohlfahrt und Nachhaltigkeit. Lernprozesse, die es Gruppen und Einzelnen ermöglichen, Inclusive Citizenship in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen und auf verschiedenen Ebenen in Status und Praxis zu gestalten und erfolgreich zu regeln, lassen sich analytisch unter drei Perspektiven betrachten: (1) Teilhabe im Sinne der gleichberechtigten Inklusion; (2) Diversität als anerkannte Unterschiedlichkeit unter den Gruppenmitgliedern; und (3) Partizipation als Chance der Mitwirkung bei Zielsetzung und Zielerreichung für eine Gruppe.
Die verschiedenen Projekte des interdisziplinären Forschungszentrums Inclusive Citizenship thematisieren und untersuchen empirisch die historische Entwicklung und die aktuellen Muster inklusiver und exklusiver bürger-schaftlicher Praktiken und Routinen in verschiedenen Handlungsfeldern und institutionellen Settings. In der Analyse sollen insbesondere die normativen und analytischen Dimensionen von Inclusive Citizenship näher bestimmt sowie die inhärenten Antinomien normativer Konzepte der Inklusion und die Ambivalenzen des Citizenship-Ansatzes reflektiert werden. Dabei ist zu beachten, dass sich Wissenschaft selbst auch immer im Spannungsfeld von Inklusion und Exklusion bewegt. Wissenschaft entwickelt Weltbilder, die selektiv Interessen formieren und somit Inklusionschancen geben und verwehren. In diesem Spannungsfeld entwickelt das Forschungszentrum ein gemeinsames Verständnis zu methodologischen Herangehensweisen im Kontext von Inter- und Transdisziplinarität der beteiligten Fächer sowie Forscherinnen und Forschern.